Neuerscheinung: Nursing, Policy and Politics in Twentieth-century Chile. Reforming Health, 1920s-1990s

Neuerscheinung: Nursing, Policy and Politics in Twentieth-century Chile. Reforming Health, 1920s-1990s

Markus Thulin, Fachgesellschaft Pflegegeschichte e.V.

Ricardo Ayala, Faculty of Health & Social Sciences, University of the Americas, Santiago, Chile

Markus Thulin und Ricardo Ayala zeigen auf, wie die Krankenpflege und die Pflegenden in das politische System Chiles involviert waren. Der Fokus liegt dabei auf den veränderten Versorgungsleistungen und Arbeitsbedingungen in einem wohlfahrtsstaatlichen und einem privatisierten Versorgungssystem. Auf der Grundlage umfangreicher Archivrecherchen und Interviews mit Vertreter*innen aus Pflege und Pflegepolitik untersuchen die Autoren, wie Pflegende Reformen umsetzten, sie herausforderten und wie sich nationale Politik auf die Krankenpflege auswirkte. Darüber hinaus bieten sie eine Analyse der Beschäftigung und der Mobilität der Pflegenden sowie ihrer Lobbyarbeit in der Presse und in den Gewerkschaften. Die Autoren erklären, wie die chilenische Gesundheitspolitik unter US-amerikanischen Einfluss stand, der Erfolg der daraus resultierenden Reformen jedoch von der Flexibilität und Bereitschaft der Pflegenden abhing. Durch die Untersuchung der größten weiblichen Berufsgruppe Chiles im 20. Jahrhundert, bietet das Buch neue Einblicke in die Privatisierung von Politik und Gesellschaft und will einen Beitrag zu den zeitgenössischen Debatten über das chilenische Sozialsystem leisten.

Weitere Informationen finden Sie hier:

https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-030-90835-5

Demonstration von Pflegenden vor dem Bildungsministerium in Santiago, am 10. September 1987.
Sie fordern die Beibehaltung des Pflegestudiums.
Fotograf: Juan Carlos Cáceres, Archivo Fortín Mapocho

Workshop zum neuen Lehrbuch ‚Geschichte der Pflege‘ am 23.02.2023

Veranstaltungsort: Leonardo-Campus der Fachhochschule Münster

@ Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth

Mit der Reform der Ausbildungen und im Rahmenlehrplan der Fachkommission nach § 53 PflBG wurden pflegehistorische Inhalte thematisch zu den jeweiligen curricularen Einheiten zugeordnet. Um die historischen Inhalte nach aktuellem Forschungsstand lehren zu können und damit auch die jeweiligen Unterrichtsinhalte besser zu kontextualisieren, erstellen Mitglieder der Fachgesellschaft Pflegegeschichte e.V. ein Lehrbuch für Pflegelehrende angelehnt an die Vorgaben des Rahmenlehrplans. Mit Übersichtskapiteln und bereitgestelltem Quellenmaterial sollen pflegehistorische Inhalte einfach für den Unterricht aufbereitet und authentisch den Pflegelernenden nähergebracht werden können.

Für die passgenaue Ausrichtung der Kapitel und des Quellenmaterials an den Bedarfen der Lehrenden wird ein Workshop durchgeführt. Dieser richtet sich an Lehrende in der generalistischen Pflegeausbildung und wird in Präsenz angeboten.

Bei Teilnahmeinteresse melden Sie sich bitte bei Jette.Lange@fh-muenster.de.

Geschichte der Krankenpflege. Von der Frühzeit bis zur Intensivstation

Geschichte der Krankenpflege. Von der Frühzeit bis zur Intensivstation

Ein Podcast des Deutschlandfunks unter Beteiligung von Prof. Dr. Karen Nolte

27. Dezember 2022

Kranke Menschen brauchen Pflege, sehr kranke Menschen erhalten sie in einer Klinik. Wann und wie hat die professionelle Krankenpflege begonnen? Wie eng war sie mit dem medizinischen Fortschritt verbunden und wie könnte sie in Zukunft aussehen?

Link zum Podcast

Tagung: Pflege im Nationalsozialismus – Eine Profession unter Druck?

Tagung: Pflege im Nationalsozialismus – Eine Profession unter Druck?

Tagungsbeitrag inkl. Imbiss: 30 Euro, Studierende 10 Euro
Austragungsort: Mutterhauskirche, Zeppenheimer Weg 16, Düsseldorf
Anmeldung bis zum 7.10.2022 an info@fliedner-kulturstiftung.de

Im Fokus der diesjährigen Tagung steht die Frage, wie die Pflege in der Zeit des Nationalsozialismus auf
die neuen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen reagierte, denn mit dem Jahr 1933 veränderten sich
die Grundlagen für die Krankenpflege in Deutschland fundamental. Die Politik der Gleichschaltung und die nationalsozialistische Rassenideologie stellten die gewachsenen Strukturen der Pflege mit der großen
Bedeutung der konfessionellen Träger organisatorisch und inhaltlich prinzipiell in Frage. Auch wenn sie sich um ein gewisses Maß an Selbstständigkeit bemühten und – gerade in der Zeit des Zweiten Weltkriegs – für den Staat eine unverzichtbare Größe darstellten, war die Zeit von einer großen Bereitschaft zur Anpassung geprägt.
Daneben entstanden mit den „Braunen Schwestern“ neue, mit der Ideologie der Nationalsozialisten konforme Pflegeorganisationen, die Aufgaben, wie die Pflege in Konzentrationslagern, übernahmen. Auch die Auswirkungen der NS-Ideologie auf die Kinderkrankenpflege und das Hebammenwesen werden in der Tagung thematisiert.
Mit einer ethischen Perspektive auf die Entwicklungen in der Vergangenheit und deren Relevanz für die Pflegeberufe wagt die Tagung abschließend eine Diskussion mit Bezügen zur Gegenwart.

Neuerscheinung von Michael Czolkoß-Hettwer: Transnationale Möglichkeitsräume

Neuerscheinung von Michael Czolkoß-Hettwer: Transnationale Möglichkeitsräume

Deutsche Diakonissen in London (1846-1918)

Protestantische Schwesternschaften waren prägend für die Geschichte des 19. Jahrhunderts. Trotz aller Hierarchien und des starren normativen Korsetts der ordensähnlichen Anstalten bot sich den Diakonissen die Möglichkeit, eine berufliche Qualifikation und ein gewisses Maß an Selbstständigkeit zu erlangen. Die Studie nimmt Diakonissen aus den deutschen Mutterhäusern in Kaiserswerth, Darmstadt und Bielefeld in den Blick, die an das German Hospital sowie in einige deutsch-protestantische Gemeinden nach London entsandt worden sind. Sie zeigt, wie es ihnen in bestimmten Bereichen gelang, sich Spielräume zu selbstbestimmtem Handeln zu eröffnen.

Die Studie ist sogar als Open Access-Version verfügbar:

https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/detail/index/sArticle/57337