Tagungsbeitrag inkl. Imbiss: 30 Euro, Studierende 10 Euro
Austragungsort: Mutterhauskirche, Zeppenheimer Weg 16, Düsseldorf
Anmeldung bis zum 7.10.2022 an info@fliedner-kulturstiftung.de
Im Fokus der diesjährigen Tagung steht die Frage, wie die Pflege in der Zeit des Nationalsozialismus auf
die neuen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen reagierte, denn mit dem Jahr 1933 veränderten sich
die Grundlagen für die Krankenpflege in Deutschland fundamental. Die Politik der Gleichschaltung und die nationalsozialistische Rassenideologie stellten die gewachsenen Strukturen der Pflege mit der großen
Bedeutung der konfessionellen Träger organisatorisch und inhaltlich prinzipiell in Frage. Auch wenn sie sich um ein gewisses Maß an Selbstständigkeit bemühten und – gerade in der Zeit des Zweiten Weltkriegs – für den Staat eine unverzichtbare Größe darstellten, war die Zeit von einer großen Bereitschaft zur Anpassung geprägt.
Daneben entstanden mit den „Braunen Schwestern“ neue, mit der Ideologie der Nationalsozialisten konforme Pflegeorganisationen, die Aufgaben, wie die Pflege in Konzentrationslagern, übernahmen. Auch die Auswirkungen der NS-Ideologie auf die Kinderkrankenpflege und das Hebammenwesen werden in der Tagung thematisiert.
Mit einer ethischen Perspektive auf die Entwicklungen in der Vergangenheit und deren Relevanz für die Pflegeberufe wagt die Tagung abschließend eine Diskussion mit Bezügen zur Gegenwart.