Neuerscheinung von Michael Czolkoß-Hettwer: Transnationale Möglichkeitsräume

Neuerscheinung von Michael Czolkoß-Hettwer: Transnationale Möglichkeitsräume

Deutsche Diakonissen in London (1846-1918)

Protestantische Schwesternschaften waren prägend für die Geschichte des 19. Jahrhunderts. Trotz aller Hierarchien und des starren normativen Korsetts der ordensähnlichen Anstalten bot sich den Diakonissen die Möglichkeit, eine berufliche Qualifikation und ein gewisses Maß an Selbstständigkeit zu erlangen. Die Studie nimmt Diakonissen aus den deutschen Mutterhäusern in Kaiserswerth, Darmstadt und Bielefeld in den Blick, die an das German Hospital sowie in einige deutsch-protestantische Gemeinden nach London entsandt worden sind. Sie zeigt, wie es ihnen in bestimmten Bereichen gelang, sich Spielräume zu selbstbestimmtem Handeln zu eröffnen.

Die Studie ist sogar als Open Access-Version verfügbar:

https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/detail/index/sArticle/57337

Neuerscheinung: „Wärter, Brüder, neue Männer“ von Christoph Schwamm

Neuerscheinung: „Wärter, Brüder, neue Männer“ von Christoph Schwamm

Die Krankenpflege ist heute kein reiner Frauen-beruf mehr. Aber ist sie je ein solcher gewesen? Zwar waren Männer ab dem späteren 19. Jahr-hundert eine Minderheit in der Pflege, aber niemals eine Ausnahmeerscheinung. Wie also kam es dazu, dass pflegende Männer als Normab-weichung wahrgenommen wurden? Dieser Frage geht Christoph Schwamm nach.

Lange Zeit dominierten in Deutschland Schwes-ternschaften und Mutterhäuser die Kliniken, eine rigide Geschlechtertrennung zwischen männ-lichen und weiblichen Pflegekräften war das Ergebnis. Dies änderte sich in Westdeutschland mit den großen strukturellen Reformen um 1970, in der DDR hatte dieser Prozess bereits 20 Jahre zuvor begonnen. Ab diesem Zeitpunkt wurden Männer in der Pflege gemeinsam mit den Frauen ausgebildet, sie engagierten sich in den gleichen Berufsorganisationen, absolvierten die gleichen Fort- und Weiterbildungen und hatten grund-sätzlich die gleichen Karrierechancen. Das Ziel war es, aus dem „Liebesdienst“ einen modernen und geschlechtsneutralen Angestelltenberuf zu machen. Stattdessen wurden weibliche Pflege-kräfte zunehmend sexualisiert, während sich die pflegenden Männer von einer Selbstverständlich-keit zur gesellschaftlichen Anomalie wandelten.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.steiner-verlag.de/titel/62116.html