Workshop zum neuen Lehrbuch ‚Geschichte der Pflege‘ am 23.02.2023

Veranstaltungsort: Leonardo-Campus der Fachhochschule Münster

@ Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth

Mit der Reform der Ausbildungen und im Rahmenlehrplan der Fachkommission nach § 53 PflBG wurden pflegehistorische Inhalte thematisch zu den jeweiligen curricularen Einheiten zugeordnet. Um die historischen Inhalte nach aktuellem Forschungsstand lehren zu können und damit auch die jeweiligen Unterrichtsinhalte besser zu kontextualisieren, erstellen Mitglieder der Fachgesellschaft Pflegegeschichte e.V. ein Lehrbuch für Pflegelehrende angelehnt an die Vorgaben des Rahmenlehrplans. Mit Übersichtskapiteln und bereitgestelltem Quellenmaterial sollen pflegehistorische Inhalte einfach für den Unterricht aufbereitet und authentisch den Pflegelernenden nähergebracht werden können.

Für die passgenaue Ausrichtung der Kapitel und des Quellenmaterials an den Bedarfen der Lehrenden wird ein Workshop durchgeführt. Dieser richtet sich an Lehrende in der generalistischen Pflegeausbildung und wird in Präsenz angeboten.

Bei Teilnahmeinteresse melden Sie sich bitte bei Jette.Lange@fh-muenster.de.

Tagung: Pflege im Nationalsozialismus – Eine Profession unter Druck?

Tagung: Pflege im Nationalsozialismus – Eine Profession unter Druck?

Tagungsbeitrag inkl. Imbiss: 30 Euro, Studierende 10 Euro
Austragungsort: Mutterhauskirche, Zeppenheimer Weg 16, Düsseldorf
Anmeldung bis zum 7.10.2022 an info@fliedner-kulturstiftung.de

Im Fokus der diesjährigen Tagung steht die Frage, wie die Pflege in der Zeit des Nationalsozialismus auf
die neuen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen reagierte, denn mit dem Jahr 1933 veränderten sich
die Grundlagen für die Krankenpflege in Deutschland fundamental. Die Politik der Gleichschaltung und die nationalsozialistische Rassenideologie stellten die gewachsenen Strukturen der Pflege mit der großen
Bedeutung der konfessionellen Träger organisatorisch und inhaltlich prinzipiell in Frage. Auch wenn sie sich um ein gewisses Maß an Selbstständigkeit bemühten und – gerade in der Zeit des Zweiten Weltkriegs – für den Staat eine unverzichtbare Größe darstellten, war die Zeit von einer großen Bereitschaft zur Anpassung geprägt.
Daneben entstanden mit den „Braunen Schwestern“ neue, mit der Ideologie der Nationalsozialisten konforme Pflegeorganisationen, die Aufgaben, wie die Pflege in Konzentrationslagern, übernahmen. Auch die Auswirkungen der NS-Ideologie auf die Kinderkrankenpflege und das Hebammenwesen werden in der Tagung thematisiert.
Mit einer ethischen Perspektive auf die Entwicklungen in der Vergangenheit und deren Relevanz für die Pflegeberufe wagt die Tagung abschließend eine Diskussion mit Bezügen zur Gegenwart.

Call for Papers: 8. Workshop der Fachgesellschaft Pflegegeschichte e.V. (1. und 2. Juli 2022)

Call for Papers: 8. Workshop der Fachgesellschaft Pflegegeschichte e.V. (1. und 2. Juli 2022)

im Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung Stuttgart

Pflege und Ungleichheiten – Potenziale einer intersektionalen Perspektive für die Pflegegeschichte

Die Pflege ist ein Arbeitsbereich, in dem Ungleichheitskategorien traditionell eine zentrale Rolle spielen. Die überwiegende Mehrheit der Pflegefachkräfte sind Frauen, lange Zeit hatte besonders in Deutschland religiöse Identität eine zentrale Bedeutung, der Einsatzvon Migrant:innen in der Pflege wurde zuerst in den 1960er Jahren staatlich organisiert, zugleich präg(t)en rassifizierende Zuschreibungendie Wahrnehmung und den Alltag dieser Arbeitsmigrant:innen. Ein Teil der eingewanderten Pflegekräfte war von Armut betroffen, bevor sie sich auf den Weg nach Deutschland machten. Mit dem Begriff der Intersektionalität, der sich innerhalb der Kulturwissenschaften zu einem Schlüsselbegriff entwickelte, gelang es der Juristin Kimberly Crenshaw 1989 auf die unsichtbare dreifache Diskriminierung hinzuweisen, der schwarze Frauen im Kampf um ihre Rechte als Arbeiterinnenin den Vereinigten Staaten ausgesetzt waren, da nicht nur die zwei Kategorien „gender“, und „class“ ihre Lebenswirklichkeit prägten, sondern als dritte die Kategorie „race“. Im Workshop solldas Potenzial eines intersektionalen Ansatzes für die Pflegegeschichte ausgelotet werden. Intersektionalität beschreibt die Überschneidung und Gleichzeitigkeit verschiedener Diskriminierungskategorien gegenüber einer Person. Dabei steht die Verzahnung verschiedener Differenzkategorien wie Geschlecht, Sexualität, Alter, Klasse, Nationalität, Dis/Ability und „Race“, sowie die Analyse der damit einhergehenden hierarchischen Machtverhältnisse im Mittelpunkt der Auseinandersetzung.

Mögliche Themen sind:

-soziale Hierarchien im Pflegealltag und Formen ihrer Aushandlung,

-Alltags-und Erfahrungsgeschichte von Arbeitsmigrant:innen in derPflege,

-Feminisierung der Arbeitsmigration durch zunehmende Internationalisierung des Care-Sektors,

-Homosexualität von Pflegekräften,

-Geschichte vonLohnwärter:innen,-Männer in der Pflege

Auch Beiträge, die sich nur mit einer dieser Kategorien innerhalb der Pflegebeschäftigen, sind willkommen. Damit wollen wir ganz verschiedenen Fragen und Themen wie bspw. den Zusammenhängen von Pflege und Geschlecht, Pflege und Migration oder auch Pflege und Behinderung nachgehen. Es ist daher nicht zwingend notwendig, dass die Vorträge mehrfache Ungleichsheitskategorien miteinander verbinden, dies kann auch während der Diskussion geschehen.

Abstracts (max. 2.000 Zeichen inkl. Leerzeichen), aus denen Titel, Fragestellung, Methoden und verwendete Quellen sowie mögliche Thesen/Ergebnisse hervorgehen, sind bis zum 01.05.2022 an Dr. Pierre Pfütsch (Schriftführer) per E-Mail zu richten: pierre.pfuetsch(at)igm-bosch.de

Workshop 2021 – Pflege im Nationalsozialismus

Workshop 2021 – Pflege im Nationalsozialismus

Call for Papers

22. bis 23. Oktober 2021

in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein (bei Dresden)

Schlosspark 11; 01796 Pirna

Anmeldungen: Pierre Pfütsch, pierre.pfuetsch@igm-bosch.de

Ebenso wie in der Medizin- ist auch in der Pflegegeschichte die Zeit des Nationalsozialismus seit vielen Jahren ein beliebtes Forschungsfeld. Der Workshop der Fachgesellschaft Pflegegeschichte will daher die gegenwärtig laufenden Forschungsprojekte zusammenbringen und nach dem State-of-the-Art der Forschung zum Thema fragen.

Willkommen sind Beiträge zur gesamten Breite des Themas. Welche Rolle spielte Pflege generell in der nationalsozialistischen Ära und welches berufliche Selbstverständnis lag dem zugrunde? Wie sah die standespolitische Vertretungausund wie fügte sie sich in die nationalsozialistischen Strukturen ein? Wie ging man mit jüdischen Kolleginnen und Kollegen um? Welche Rolle kam Pflegenden im Kontext vonnationalsozialistischen medizinischen Verbrechen in Konzentrationslagern, Heil-und Pflegeanstalten und (psychiatrischen) Kliniken zu? Waren sie lediglich ausführende Organe der von Medizinern und Politikern gefassten Entscheidungenoder besaßen sie auch Handlungsspielräume? Und wenn ja, wie sahen diese konkret aus?

Angesichts der Millionen Verwundeten und Toten des Zweiten Weltkrieges ist auch nach der Funktion und dem Alltag der Kriegskrankenpflege zu fragen. Wie wurde diese organisiert und unter welchen Bedingungen fand die Pflegearbeit an der Front statt?

Auch die Zeit nach 1945 soll in den Blick genommen werden. Welche Rolle spielte eine mögliche nationalistische Vergangenheit für die Pflegerinnen und Pflegernach 1945? Gab esRestriktionen bei der (Wieder-)Einstellung aufgrund einer möglichen nationalsozialistischen Vergangenheit? Zeigen sich eher Kontinuitäten oder Brüche? Fand eine Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen im Kreis der Pflegenden statt?

Ebenso willkommen sind transnational oder auch regionalvergleichend angelegte Bearbeitungen des Themas. In dem Workshop sollen aktuelle Forschungen–gerne „Work in Progress“ –präsentiert und zur Diskussion gestellt werden.

Der Workshop musste im Jahr 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie verschoben werden. Er wird am 22./23.10.2021 stattfinden. Die Durchführung ist als Präsenzveranstaltung in der Gedenkstätte Pirna-Sonnensteingeplant. Sollte im Sommer abzusehen sein, dass dies nicht möglich sein wird, wird der Workshop in digitaler Form stattfinden.

22. Oktober, Ort: Seminarraum II

16.00 –16.15 Begrüßung und Vorstellung

16.15 –16.45 Petra Betzien (Düsseldorf): Rolle und Selbstverständnis der NS-Krankenschwestern in den Frauen-KZ Lichtenburg, Ravensbrück und Auschwitz –Weisungsgebundenheit und Handlungsspielräume

16.45–17.15Irina Rebrova (Berlin): Gehilfen oder Opfer? Die Rolle des lokalen Pfle-gepersonals in den NS-Verbrechen gegen Menschen mit Behinderungen in besetzten Gebiets Russlands

17.15 –17.45 Marion Voggenreiter (Erlangen): „Ich habe nicht gewusst, wohin die Kranken mit den Transporten verlegt worden sind.“–Das Pflegepersonal der Heil-und Pflegeanstalt Erlangen und die NS-„Euthanasie“

17.45 –18.00 Pause

18.00 –18.30 Stefan Kiefer (Wiesloch): Amalie Widmann –eine Geschichte der Nächs-tenliebe. Wahre Begebenheit oder Schutzbehauptung?

18.30 –19.00Bettina Klockow (Berlin): Der jüdische und arische Körper im Roman „Sünde wider das Blut“

23. Oktober 2021 Ort: Seminarraum II

09.00 –09.30 Maik Schmerbauch (Hildesheim): Die Kranken-und Altenpflege des Vin-zenzordens in Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus 1933-1945

09.30–10.00 Fruzsina Müller (Leipzig): Diakonissen des Leipziger Diakonissenhauses im Nationalsozialismus10.00–10.30

Elena Marie Elisabeth Kiesel (Erfurt): Eigensinnige Kirche. Freiwilliges Handeln diakonischer Akteur*innen im Nationalsozialismus

10.30 –10.45 Pause

10.45–11.45 Führung durch die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein

11.45–12.15 Sophia König (Leipzig): Die Mitwirkung der Hebammen an der Schwan-gerenfürsorge, Mütter-und Säuglingspflege in Leipzig 1933–1945

12.15–12.45 Elisabeth Dittmann (Friedrichshafen): Mikrokosmos Gilead: Geburtshilfe in Bethel 1926-1951

12.45 –13.00 Abschluss

13.00–14.30 Mittagspause

14.30Uhr Mitgliederversammlung der Fachgesellschaft Pflegegeschichte