Neuerscheinung: Geschichte der Pflege im Krankenhaus

Neuerscheinung: Geschichte der Pflege im Krankenhaus

Nolte, Karen; Vanja, Christina; Bruns, Florian; Dross, Fritz (Hrsg.):
Geschichte der Pflege im Krankenhaus

Historia Hospitalium. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Krankenhausgeschichte 30 Berlin: LIT Verlag 2017

ISBN 978-3-643-13791-3; VI, 537 S.; EUR 59,90.

Inhaltsverzeichnis:
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/media/beitraege/rezbuecher/toc_28392.pdf>

Eine Rezension für H-Soz-Kult von Michael Czolkoss (Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Mainz) finden Sie unter folgendem Link:

https://www.hsozkult.de/searching/id/rezbuecher-28392?title=k-nolte-u-a-hrsg-geschichte-der-pflege-im-krankenhaus&q=krankenhausgeschichte&sort=&fq=&total=30&recno=1&subType=reb

 

Call for Papers 2018 Workshop der Fachgesellschaft Pflegegeschichte e.V.

Am 13. und 14. Juli 2018 im Krankenhausmuseum Bielefeld

 

Thema: Pflegenotstände in der Geschichte – Ursachen, Wahrnehmungen, Deutungen und Konsequenzen

Klagen über einen Mangel an Personal kennzeichnen die Geschichte der Pflege. Der Vielzahl möglicher Arbeitsfelder scheint selten eine ausreichende Zahl von Pflegepersonal gegenüber gestanden zu haben. Gleichwohl lassen sich Phasen verdichteter Krisenwahrnehmung ausmachen, in denen – mitunter länderübergreifende – Pflegenotstände ausgemacht wurden. Der 5. Workshop der Fachgesellschaft Pflegegeschichte wird sich der Geschichte dieser Pflegenotstände widmen.

Ziel des Workshops ist es, den aktuell in Medien und Politik verhandelten Pflegenotstand zu historisieren und die vielfältigen Dimensionen von Pflegenotständen sowie ihre Bedeutung für die Geschichte der Pflege auszuloten. Mögliche Fragestellungen für Beiträge könnten sein:

  • Welche Phasen ausgeprägter Pflegenotstände lassen sich historisch ausmachen und welche Ursachen können identifiziert werden?
  • Wie entstand die Wahrnehmung eines Pflegenotstands und wer trieb diese voran? Wie rückte das Thema ggf. auf die gesellschaftspolitische Tagesordnung?
  • Was genau wurde als Notstand wahrgenommen (bspw. Personalmangel allgemein oder Mangel an gut ausgebildetem Personal; Übermüdung aufgrund von Personalmangel u.a.m.)
  • Welche Vorschläge zur Behebung des Pflegenotstands wurden gemacht und wie wurden diese diskutiert?
  • Welche Maßnahmen zur Behebung des Pflegenotstands wurden ergriffen und welche Konsequenzen brachten diese mit sich?

In dem Workshop sollen aktuelle Forschungen – gern „Work in Progress“ – präsentiert und zur Diskussion gestellt werden.

Abstracts (max. 2.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) sind bis zum 30.4.2018 an Dr. Annett Büttner (Schriftführerin) per Mail einzureichen: buettner@fliedner-kulturstiftung.de

Stellungnahme zum Pflegeberufereformgesetz – Februar 2018

Die Fachgesellschaft Pflegegeschichte begrüßt die Verabschiedung des Pflegeberufereformgesetzes und bittet, bei der Zusammensetzung der Fachkommission zur Erarbeitung von Rahmenplänen (§ 53) berücksichtigt zu werden.

Derzeit ist Geschichte nur in den Rahmenlehrplänen der Altenpflegeausbildung bundesweit fest verankert. Bei der Zusammenführung zum einheitlichen Berufsbild sollte an den bisherigen Stellenwert von Geschichte in der Altenpflegeausbildung angeknüpft werden.

Die wichtigste Funktion von Geschichte in der beruflichen und hochschulischen Pflegeausbildung liegt in der Anbahnung und Förderung von Kompetenzen zum Verstehen der historischen Dimension des beruflichen Selbstverständnisses und des lebensgeschichtlichen und kulturellen Kontextes der zu Pflegenden. Wir knüpfen an folgende Paragraphen des Pflegeberufereformgesetzes an: § 5, Abs. 1, Abs. 2, Abs. 3 (a) und (f), Abs. 4 und § 37, Abs. 2 und Abs. 3 (2) und (4).

Bezogen auf fachliche Kompetenzen sollen die Auszubildenden und Studierenden Folgendes können:

–        die historische und kulturelle Dimension in ihr pflegerisches Handeln integrieren,

–        das pflegerische Selbstverständnis als historisch geprägt und veränderbar erkennen,

–        „Gesundheit“, „Krankheit“ und „Behinderung“ sowie den Umgang damit als historisch, kulturell und gesellschaftspolitisch bedingt verstehen,

–        Bewusstsein für generationenspezifische Erfahrungen der zu Pflegenden und deren Relevanz für den Pflegeprozess erlangen.

Bezogen auf methodische Kompetenzen sollen die Auszubildenden und Studierenden Folgendes können:

–        historische Bedingtheit und Begrenztheit pflegerischen Wissens erkennen,

–        Biographiearbeit im historischen Kontext verstehen und anwenden,

–        für die hochschulische Ausbildung gilt besonders: pflegewissenschaftliche Erkenntnisse historisch-kritisch hinterfragen.

 

Bezogen auf personale Kompetenzen soll durch die Vermittlung von Geschichte Folgendes angebahnt werden:

–        Stärkung des beruflichen Selbstverständnisses

–        historisch reflektiertes Berufsethos

–        Selbstwahrnehmung als historisches Subjekt

–        Selbstreflexivität (Historizität und Kontextualisierung pflegerischen Handelns)

–        Selbstkritik (Funktion und Funktionalisierbarkeit von Geschichte)

–        Einfühlungsvermögen (Verständnis des lebensgeschichtlichen Kontextes der zu Pflegenden)

–        Respekt und Toleranz (historisch-gesellschaftlich bedingte Relativität pflegerischen Wissens)

Die genannten Kompetenzen können durch die Auseinandersetzung mit unter anderem folgenden Themen angebahnt und erworben werden:

Pflege und Beruf

–        Professionalisierung (z. B. Berufsorganisationen, Spezialisierung)

–        Verhältnis zu anderen Gesundheitsberufen

–        Behandlungsmethoden, Pflegekonzepte und -modelle

Pflege und Individuum

–        Verhältnis von Pflegenden und zu Pflegenden

–        Zeit- und Alltagsgeschichte

–        Körperbilder (Körper, Leib und Seele, Ganzheitlichkeit, Menschenbild)

Pflege und Gesellschaft

–        Pflegerische Settings

–        Gewalt (Nationalsozialismus, Psychiatrie, Disability History)

–        Ökonomisierung und Technisierung

Pflege und Wissenschaft

–        Akademisierung

–        Standardisierung

–        Bezugswissenschaften

GAHN Weiterbildungsangebot: Geschichte der Pflege lernen und lehren – Januar 2018

Zum Thema

Zur Entwicklung eines beruflichen Selbstverständnisses von Pflegenden gehört es, die historischen Dimensionen pflegerischen Handelns zu verstehen. Die berufliche Gegenwart als historisch geprägt zu erkennen, heißt auch, sie als veränderbar wahrzunehmen. In vielen Ausbildungsrichtlinien für die Pflegeberufe ist Geschichte der Pflege deshalb fest verankert. Schülerinnen und Schüler sollen mit geeigneten Unterrichtsmethoden, wie z.B. Arbeit mit schriftlichen Quellen oder Objekten, an die Geschichte ihres Berufes herangeführt werden. Doch wie kann dies fachlich auf dem Stand der Forschung und interessant gestaltet werden?

Veranstaltungsinhalte

Ziele

Pflegegeschichte ist ein schnell wachsendes, innovatives Forschungsgebiet. Das Seminar soll Wege aufzeigen, wie Pflegegeschichte, nah orientiert an aktuellen Forschungsfragen, unterrichtet werden kann.

Inhalte

Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über Themengebiete der aktuellen Forschung zur Geschichte der Pflege im 19. und 20. Jahrhundert. Zudem wird ein Werkzeugkoffer aus Lehrmethoden und inhaltlichen Bausteinen bereitgestellt, so dass die Teilnehmenden in die Lage versetzt werden, in lebendiger und fachlich fundierter Weise Geschichte der Pflege zu unterrichten.

Themenschwerpunkte

  • Pflegeverständnis und Pflegealltag im 19. und 20. Jahrhundert
  • Objektzentriertes Lehren
  • Zeitzeugeninterviews
  • Pflegeethik in der Geschichte
Zielgruppe

Berufspädagoginnen und -pädagogen an Fachschulen für Pflege- und Gesundheitsberufe, Lehrende an Berufskollegs im Schwerpunkt Gesundheit und weitere Interessierte.

Zusatzinfos

Das Seminar bietet einen „Werkzeugkoffer“ zum Unterricht der Pflegegeschichte mit Themen, Quellen und Methoden für die Lehrpraxis.

Für dieses Seminar erhalten beruflich Pflegende, die sich registrieren lassen, Fortbildungspunkte (s. Infolink)

Rahmendaten der Veranstaltung
Veranstalter: Fachhochschule Münster Fachbereich Gesundheit Referat Weiterbildung
Veranstaltungsart: Fortbildungsseminar
Unterrichtsstunden: 8
Teilnehmerzahl: 22
Teilnahmeentgelt: 144,00 € (inklusive Skript und Erfrischungsgetränke)
Teilnahmebedingungen: Download der Teilnahmebedingungen
Ansprechpartner, Dozenten, Referenten und Seminarleitung

Dozent

  • PD Dr. phil. Karen Nolte, Privatdozentin und Akademische Rätin am Institut für Geschichte der Medizin in Würzburg mit dem Lehr- und Forschungsgebiet Medizingeschichte und Pflegegeschichte
  • Prof. Dr. phil. habil. Susanne Kreutzer, Hochschullehrerin am FB Gesundheit der FH Münster mit dem Lehr- und Forschungsgebiet Ethik, Wissenschaftstheorie und Geschichte
Veranstaltungsort
  • Deilmann Haus I
    Johann-Krane-Weg 21
    48149 Münster
  • Raum: Deilmannhaus 21, Raum 121
Termin(e), Uhrzeiten
1. Februar 2018 09:00 – 17:00 Uhr